Schwache Stimmbeteiligung - Linke waren motivierter

In Wallisellen war mit 31% eine noch schwächere Stimmbeteiligung als sonst zu verzeichnen. Es ist offensichtlich, dass einerseits die FDP-Wählerschaft, andererseit die Anhängerschaft kleinerer Parteien und Ungebundene (die 1999 der CVP mit O. Halter zu einem guten Resultat verholfen hatten) diesmal nicht wählten. Nur die drei Parteien, welche sich im Forum pro Wallisellen zusammengeschlossen haben, gewannen Wähler- und Prozentanteile hinzu, nämlich total 70 Wahlzettel und über 8% Wähleranteil. Das FpW repräsentiert damit über 35% der Wählenden. Sein Ausschluss aus dem Gemeinderat wird zu einer noch krasseren Ungerechtigkeit, verfügt doch dort die FDP mit unter 19% Anteil über 3 (!) Sitze.

Die SP allein hat mit 25.4% Anteil das beste Resultat seit dem II. Weltkrieg erreicht und zum fünften Mal nacheinander zugelegt, während die FDP in einem noch schnelleren Tempo absteigt und nur noch knapp halb so stark ist wie vor 20 Jahren. SVP hat sich vorderhand als stärkste Partei in Wallisellen etabliert und ist in den Behörden nun eher untervertreten..
Bei den persönlichen Resultaten führt Ruedi Lais (SP) mit 1105 vor Bruno Grossmann (SVP) mit 1069 Stimmen. Erstmals führt ein Sozialdemokrat die Rangliste in unserer Gemeinde an! Auf den weiteren Plätzen folgen Jean-Pierre Kousz (FDP) mit 660 und Myriam Weber (SP) mit 600 Stimmen. Der Vergleich dieser beiden Newcomer zeigt: ein massiver Geldeinsatz allein genügt offensichtlich nicht für ein gutes Wahlresultat. Der lokale Freisinn scheint seinen eigenen Quereinsteiger-Kandidaten fast boykottiert zu haben.

Im Bezirk gewinnt die SP einen vierten Sitz zu Lasten der FDP. Hätten die kleinen Gruppierungen der Rechten 90 WählerInnen mehr gewonnen, noch eine der beiden weiteren kleinen Listen in ihren Verbund aufgenommen oder sich mit der SVP verbündet, wäre unser vierter Sitz an die EDU, resp. an die SVP gegangen.

Auffallend war der Einfluss der Wahlempfehlung durch den Dachverband Fluglärmschutz bei der FDP im Unterland: die empfohlenen Gabriela Winkler und Martin Mossdorf wurden wieder gewählt, die nicht empfohlenen Michel Baumgartner und Severin Huber hingegen abgewählt. Und bei der SVP erzielte die unterstützte Ursula Moor das höchste Resultat im ganzen Kanton Zürich.