Forum pro Wallisellen: Gemeindeversammlung vom 2. Dezember 2020

Vor zwei Jahren wurde die Forum Initiative Energiekonzept 2050 mit 168 Ja zu 24 Nein sehr deutlich von der Walliseller Gemeindeversammlung angenommen. Nun hat der Gemeinderat ein Prozesskonzept zur Umsetzung vorgelegt.

Zur Schaffung einer Planungsgrundlage analysierte der Gemeinderat zunächst den aktuellen in Wallisellen verursachten CO2 Ausstoss und ermittelte, dass dieser rund 10 Tonnen pro Einwohner beträgt. Hier eingerechnet sind vor allem die Bereiche Haustechnik (Wärme), Strom, Mobilität, Ernährung und Konsumgüter (va. Graue Energie von Importgütern). Wie bereits im Initiativtext angedeutet sieht auch der Gemeinderat Bereiche, wo wir auf lokaler Ebene die Entwicklung stark beeinflussen können und andere Bereiche, wo man als Gemeinde nur mit Informationen die einzelnen Bürger und Firmen unterstützen kann. Der Gemeinderat geht ebenfalls davon aus, dass heute noch unbekannte technische Erfindungen eine massgebliche Rolle bei der Dekarbonisierung unserer Wirtschaft spielen werden. Darum beschliessen wir an der Gemeindeversammlung auch keinen Handlungsplan für 30 Jahre sondern ein Prozesskonzept, das jederzeit neue Entwicklungen integrieren kann.

Chancen im Fokus

Die unterschiedlichen Varianten zum Thema „Wärmepumpe“

Lange wurde das Thema CO2 ausschliesslich anhand der Risiken debattiert. Das aus gutem Grund. Ein dermassen rascher Klimawandel, wie er uns droht, hätte katastrophale Folgen für künftige Generationen. Zu verhindern, dass beispielsweise Milliarden Menschen ihren Lebensraum verlieren, weil der Meeresspiegel steigt, das allein ist Grund genug um zu handeln. Inzwischen erweist sich jedoch der Umstiegprozess auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise als durchaus mit lukrativen Chancen verbundenes Projekt. Bis heute überweist die Schweiz jährlich rund 13 Milliarden für Öl und Gas an autoritäre Regime wie Saudi Arabien und Russland. In einer zukünftigen Welt, in der man keine Geräte anschafft, die ständig mit Brennstoffen nachgefüllt werden müssen, entfallen diese Kosten. Stattdessen werden Heizsysteme etabiert, die zu zwei Dritteln Umgebungswärme nutzen und zu einem Drittel Strom aus Sonne, Wind und Wasserkraft. Die Anschaffung und der Einbau dieser Systeme schafft Verdienstmöglichkeiten für das lokale Gewerbe. Ein grosser Teil der Betriebskosten, wie Sonne, Wind und Umgebungswärme, ist schlicht gratis.

Legen wir los

Das Forum pro Wallisellen unterstützt die Auslegeordnung des Gemeinderates und empfiehlt ein JA an der Gemeindeversammlung. Im Moment vermissen wir zwar Ansätze der überregionalen Zusammenarbeit, z.B. mit Nachbargemeinden. Die stehen schliesslich alle vor derselben Aufgabe. Aber im Rahmen des einmal gestarteten Prozesses kann das ja noch kommen.

 Anzeiger von Wallisellen vom 26.11.2020