Abstimmungen vom 27. September
Am 27. September stimmen wir über einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ab. Dieser ist in der Schweiz schon längst überfällig. Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass 2 Wochen bescheiden sind und Covid-19 zeigt überdeutlich, wie wichtig die Betreuungsarbeit für Familien ist. Und dass Väter dabei eine zentrale Rolle spielen. Ein Vaterschaftsurlaub ist deshalb wichtiger denn je.
Ganz im Gegenteil zur von den rechts Parteien CVP, FDP und SVP lancierte Steueroptimierungs-Vorlage zur Erhöhung von Steuerabzügen für die 15% der reichsten Familien (Steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungskosten).
Die vom Bund auf 380 Mio. Fr. jährlich geschätzten Mindereinnahmen bei der Bundessteuer kommen fast vollständig den Familien mit Bruttoeinkommen über 300'000 Fr. zugute und werden vom Mittelstand bezahlt. Gut 50% der Familien haben in der Schweiz ein Bruttoeinkommen von unter 100'000. Fr. und profitieren von der Vorlage gar nicht weil sie keine Bundessteuer zahlen. Die "Papi-Zeit" kostet übrigens etwa 230 Mio. ist also deutlich günstiger als die geplante Änderung der Bundessteuer (Kinderdrittbetreuungskosten). Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub kosten auf dem Lohnzettel pro Monat übrigens nicht mehr als eine halbe Tasse Kaffee.
Machen wir also den nötigen Schritt zum heute üblichen Familienbild und erlauben auch den Vätern, ihre Rolle bei der Geburt und in der wichtigen Zeit danach wahrzunehmen. Sagen wir JA zur Änderung des Erwerbsersatzgesetzes. Dem 'Kinderabzugs-Bschiss' (Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer ) gehört jedoch eine klare Absage erteilt.
Anzeiger von Wallisellen vom 27.8.2020
Argumente der SP
Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (Kinderabzugs-Bschiss): Nein
Änderung des Erwerbsersatzgesetzes (Vaterschaftsurlaub): Ja