Gemeindewahlen: Peter Spörri kandidiert als Gemeindepräsident

Ein Drittel mehr Einwohner und Arbeitsplätze: Wallisellen ist in den letzten zehn Jahren enorm gewachsen. Was bedeutet diese Entwicklung für das Dorf, das eigentlich schon Stadt ist?

Ob eisigkalt oder schwülwarm, Peter Spörri ist in Wallisellen meist zu Fuss unterwegs. «Ich bin gerne draussen», erzählt der Gemeinderat, der bei der kommenden Wahl für das Gemeinderatspräsidium kandidiert. «Die Zeit nutze ich, um mich auf wichtige Gespräche vorzubereiten, gleichzeitig erhalte ich auch ein gutes Gefühl für die Gemeinde und ihre Menschen.» Den Puls Wallisellens zu spüren, das ist Peter Spörri nämlich wichtig.

So nutzte er – als sein erwachsener Sohn eine Wohnung im Richti bezog – die Gelegenheit, um gleich selber einige Tage im neuen Quartier Probe zu wohnen. «Es hat mich Wunder genommen, wie sich das Leben in diesem städtischen Teil von Wallisellen anfühlt», erklärt der Gemeinderat. Und es habe im gefallen. So hätte sich als richtig erwiesen, dass die Innenhöfe für alle zugänglich seien, eine der Bedingungen, die die Gemeinde damals an die Investoren gestellt hatte. Nun sei es ja nicht so, dass Unmengen von Fussgängern diese Zonen bevölkerten, aber die Querverbindungen sorgten für Durchlässigkeit und Offenheit. Details wie dieses seien wichtig, betont Spörri. Denn nur dank einer sorgfältigen Planung lässt sich das für ihn wichtigste Ziel erreichen: den öffentlichen Raum zu beleben.

Probewohnen im Richti, Peter Spörri will Spüren, wie es sich anfühlt.

Gute Durchmischung von Wohnen und Arbeiten

Seit zwölf Jahren ist Peter Spörri Gemeinderat in Wallisellen und hat die Entwicklung der Gemeinde massgebend mitgeprägt. Dabei ist ihm auch seine Erfahrung als Verkehrsplaner beim Kanton zu Gute gekommen.

Alles könne man zwar nicht steuern, fügt Spörri an, in der letzten Planungsperiode sei aber im Gremium des Gemeinderats vieles richtiggemacht worden. So bringt beispielsweise die Durchmischung von Wohnen und Arbeiten – wie in den Arealen Zwicky, Integra und Richti realisiert – eine Belebung der Quartiere. Auch er sei anfänglich den neuen Quartieren gegenüber eher kritisch eingestellt gewesen. Längst habe er aber gemerkt, dass die Integration funktioniere und die Quartiere und ihre Bewohner eine Bereicherung für Wallisellen darstellten. Stimme dann auch noch der Mix aus Läden und Restaurants, entstehe neues Leben in den Strassen. «Gemessen an der Grösse der Bevölkerung und unter Berücksichtigung der Nähe von Zürich bietet Wallisellen auch kulturell viel», ist Spörri überzeugt. Noch besser wäre es, wenn das ehemalige Feuerwehrgebäude mit seinem Kulturbetrieb im Zentrum stünde, aber das lasse sich halt nicht so einfach verrücken, fügt er schmunzelnd hinzu.

Schule im Süden auf gutem Weg

Die Grundstruktur für Wallisellen ist nun grösstenteils gesetzt. Zu den heute 16000 Einwohnern kommen nochmals geschätzte 2000 Neuzuzüger dazu. Bei den Arbeitsplätzen dürfte bald schon die 20000-Marke geknackt sein. Die Eröffnung der neuen Unterführung an der Neugutstrasse stärkt zudem den Zusammenschluss von Nord und Süd. Und auch die Suche nach einem geeigneten Schulhaus im Süden dürfte mit dem Schulhaus auf dem Integra-Gelände und der jetzt von der Gemeindeversammlung angenommenen Revision des privaten Gestaltungsplans ein glückliches Ende finden. Auch dank Peter Spörri. Als die Revision des Integra-Gestaltungsplans ein Thema wurde, reagierte der ehemalige Schulpfleger (Spörri sass von 1998 bis 2006 in diesem Gremium) und nahm sofort Kontakt mit der Schulpflege auf.

Neue Identität: eigenständig und städtischer

Vernetzt zu arbeiten, innerhalb des Gremiums, der Gemeinde, aber auch auf Kantonsebene, darin sieht Spörri einen wichtigen Teil seiner Tätigkeit als Gemeinderat. So wie zuletzt auch bei der Gestaltung der neuen Bau- und Zonenordnung, wo man versucht habe, alle Interessengruppen miteinzubeziehen. So ist es gelungen, die Grundlagen zu schaffen, um Vielfalt zu erhalten und zu ermöglichen. «Die Entscheidung, welche Gebäude prägend sind und erhalten werden sollen, wirkt sich auf die Identität einer Gemeinde aus.» So ist er beispielsweise überzeugt, dass die Gestalter des Integra-Areals von den Erfahrungen im Zwicky-Areal lernen können, wo Alt und Neu harmonisch ineinander übergehen. «Wallisellen hat vom Wachstum profitiert», ist sich Peter Spörri sicher, «und findet schrittweise zu einer neuen Identität.» Eigenständiger und städtischer als jene der umliegenden Gemeinden, fügt Spörri auch ein bisschen stolz hinzu. Und obwohl sich Wallisellen stark vergrössert hat, ist der von allen Quartieren leicht zu erreichende Naturraum nicht beeinträchtigt worden. Diese positive Entwicklung weiterzuführen, das setzt sich Peter Spörri für die nächsten vier Jahre zum Ziel.

erschien im Anzeiger von Wallisellen vom 22.3.2018

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Interview mit Peter Spörri