Nicht schon wieder: Hauseigentümerverband will Steuersenkung
Fast im Jahresrhythmus verlangt der Hauseigentümerverband für die Grundeigentümer Steuersenkungen. Diesmal ist die einzige reine Gemeinde-Steuer, die Grundstückgewinnsteuer, im Visier. Die Fristen und Tarife sollen so frisiert werden, dass die Verkäufer zulasten der Gemeinden eine Steuersenkung von ca. 75 Millionen im Jahr erhalten.
Grundstückgewinnsteuer ist für Wallisellen wichtig
Die Grundstückgewinnsteuer fliesst in jenen Gemeinden am stärksten, wo viel Land gekauft, also viel investiert wird. Solche Gemeinden müssen ihre Infrastruktur (Gemeindestrassen, Schulhäuser, Pflegeheime, Verwaltungen) verstärken, um auch für die neu angesiedelten Einwohner und Unternehmen die nötigen Dienstleistungen anbieten zu können. Wallisellen ist eine solche Gemeinde. Die Grundstückgewinnsteuer bringt uns pro Jahr ca. 2 Mio. Franken Ertrag oder gut 4 Steuerprozente. Es gab aber auch schon Jahre, in denen mehr als 10 Mio. Grundstückgewinnsteuern flossen. Nach dem Hauseigentümerverband und der Kantonsratsmehrheit (SVP, FDP, CVP, BDP) soll davon ab sofort ein Viertel in unserer Gemeindekasse fehlen.
Wir meinen: auch in Zukunft sollen jene, die mit Grundstückverkäufen von der Entwicklung Wallisellens und den höheren Bodenpreisen profitieren, ihren Beitrag an die notwendige Infrastruktur leisten. Wir wollen keine Sparmassnahmen auf dem Buckel aller Einwohner und Steuerzahler, damit einige wenige Verkäufer von Bauland profitieren können.
Deshalb lehnen wir den Gegenvorschlag zur Grundstückgewinnsteuer-Initiative des Hauseigentümerverbandes ab.
Dieser Artikel erschien leicht verändert im Anzeiger von Wallisellen vom 7.2.2013